Subjekt. Prädikat. Objekt.

Klara Mayer-Rothbarth

Integriertes Design BA

bei Prof. Oliver Niewiadomski Prof. Alexander Sahoo

In meiner Bachelorarbeit befasse ich mich mit der Definitionsunschärfe, die um den Designbegriff herum existiert. Im Fokus steht dabei die Auflösung der Grenzen zwischen einem Objekt im Raum und einem Möbel. Ich möchte die Frage aufwerfen, welche Rolle das menschliche Handeln in diesem Diskurs spielt. Kommuniziert wird dies über eine Transformation der ebenen stofflichen Fläche. Es entstehen Objekte, die durch das Handeln und Einwirken eines Subjekts ihr Erscheinungsbild und sogar ihre Bedeutung ändern. Objekte, die Möbel sein könnten.

„Die Nähe zwischen Dingen und Menschen im täglichen Leben führt mitunter zu ambivalenten Beziehungen, insbesondere wenn die Grenze vom Subjekt zum Objekt überschritten wird.“
Katharina Ferus und Dietmar Reims – Die Tücke des Objekts, S. 7

Ausgehend von einer phänomenologischen Betrachtungsweise ist es kaum möglich, die Funktionen von Design zu kategorisieren. Design formt die objektgewordene Funktion menschlicher Bedürfnisse. Das bedeutet simultan, dass die Funktionen des Designs und damit das Design an sich so vielfältig sind wie die menschlichen Bedürfnisse und Individuen selbst.

Sowie der Mensch jedoch ein veränderliches Wesen ist, welches gesellschaftlichen und kulturellen Sinneswandeln unterliegt, evolvieren sich auch seine Bedürfnisse, ergo seine Prädikation. Der Funktionsverlust, der durch den Identifikationsverlust ausgelöst wird – also das Wegfallen der Prädikation – führt zu einem Konflikt in der Beziehung zwischen Subjekt und Objekt. Unveränderlich bleibt das Objekt als eine epochale Momentaufnahme Zeugnis eines bestimmten Zeitgeistes und gesellschaftlicher Fragen.
Um dies zu verhindern, muss sich das Design vielmehr dem Prädikat als Schlüsselelement und Gegenstand der Gestaltung annehmen.